So schauts aus mit dem Elektrogedöns

Diskutiere So schauts aus mit dem Elektrogedöns im Stammtisch Forum im Bereich Off Topic - Bereich; [MEDIA] Grad iB auf das Laden von E Autos sollten sich das die Befürworter mal anhören und endlich aufwachen. Der Prof Lesch gibt genau das...

  1. #1 V8gaser, 07.08.2019
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    Grad iB auf das Laden von E Autos sollten sich das die Befürworter mal anhören und endlich aufwachen. Der Prof Lesch gibt genau das wieder, was ich seit Jahren sag, aber immer nur hör: Jaaa, aber...
    Es geht nicht :-)
     
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  3. #2 Gaser82, 07.08.2019
    Gaser82

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    Naja. Einige gute Gedanken zu Beginn und am Ende, aber von Strom- und Gasversorgung hat er Null Ahnung.

    Die 350GW-Berechnung ist an Unsinn kaum zu überbieten. Selbst wenn Laden mit 350kW mal irgendwann verfügbar sein sollte, wäre ein Auto bei durchschnittlich 50 km/Tag und entsprechend 10kWh/Tag in einer 35stel Stunde fertig, also 2 min. Wie sollen 1 Mio Autos das gleichzeitig schaffen bzw. starten?

    In der Praxis wird das Laden in der Nacht zu Hause stattfinden, mit 11 kW. Nach Mitternacht schüttelt sich das Netz da gerade mal, technisch alles lösbar. Wo die Lade-Infrastruktur zu einem zu hohen Aufwand führen würde oder das aus irgendwelchen Gründen nicht geht, wird weiter Verbrenner gefahren. Denn bei den 350kW-Ladestationen wird man den Strom nicht mehr für 30 Ct/kWh bekommen, und damit ist's zu teuer. Ausnahme: Laden an der Autobahn, wenn's nicht oft ist.
    Die diversen anderen Gründe für oder wider E-Autos kennt jeder.

    Die Wasserstoff-Brennstoffzelle wird sich niemals durchsetzen. Schon beim Erdgas konnte das Henne-Ei-Problem nicht gelöst werden, da die Verdichter sehr teuer sind. Eigentlich eine Aufgabe für quasi-staatliche Instanzen. Das Erdgasnetz wäre aber zumindest schon da gewesen. Die Auto-Technik ist gelöst, das gab's schon im E34.

    Beim Wasserstoff wird der Druck höher, die Verdichter teurer und das Netz ist nicht da. Man braucht große Speicher vor Ort, sofern man nicht wie normalerweise aus Erdgas reformieren möchte. Die Energiedichte pro Volumen von Benzin oder LPG erreicht man dabei nie. Sicherheit ist sicher auch ein Thema.

    Die Erdgasnetze sind technisch auch nicht als 100%-Wasserstoff-Netze geeignet. Das muss alles neu gebaut werden. Mit Power-To-Gas ist normalerweise auch eine Wasserstoff-Beimengung zum Erdgas gemeint (etwas H2 ist sowieso schon drin). Es bleibt unterm Strich aber immer noch Erdgas, d.h. mit dem Hauptanteil Methan. Insofern wäre der Hauptnutzer eigentlich das Erdgas-Auto, mit komplett verfügbarer Technik - aber ein Klima-Killer-Sünder.

    Aber da es der Staat nicht schaffen wird, mit 5000 Tankstellen in Vorleistung zu gehen, wird das ewige Utopie bleiben, bei Erdgas und Wasserstoff.
     
  4. #3 V8gaser, 08.08.2019
    V8gaser

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    Wo/wie erzeugst du den Strom da?
    Und da werden die Wenigsten laden....Du hast heute schon Probleme, wenn in einer (relativ neuen) Siedlung mehr als zwei/drei meldepflichtige, private Schnelladestellen eingerichtet werden sollen- dafür ist das Netz schlicht nicht ausgelegt. Und in Großstädten gleich zwei mal nicht, aber das sind ja alles Peanuts, gel :-)

    Das Video ist schon etwas älter, und mittlerweile dürfte die Brennstoffzelle mehr Richtung Methanol gehen. Wasserstoff hab ich noch nie dran geglaubt, das war mir zu Zeiten der Hydrogen7 schon klar. Der Aufwand - und ich mein jetzt nicht, Wasserstoff wie dort als Kraftstoff im Verbrenner zu nutzen! - ist zu groß.
     
  5. #4 Gaser82, 08.08.2019
    Gaser82

    Gaser82 AutoGasDazugehöriger

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    Nachts im Winter erzeugst du den Strom mit denselben Anlagen wie den für die Industriebetriebe am Tag. Konventionell mit Kernkraft, Kohle und Gas, und Offshore-Wind. Dass die konventionelle Erzeugung ohne KK und Kohle gegen die Wand fährt, liegt nicht am E-Auto.
    Schau mal auf energy-charts.de, dann Stromproduktion und dort den Import-Saldo einschalten. Dann die Woche ab dem 10.12.2018 ansehen.

    "Schnell"-Lader sind für mich Leistungen ab 50kW, wobei es eigentlich erst ab 100kW erträglich "schnell" wäre. In dem Sinne, dass ich warten kann.
    Für solche Lader in einer Wohnsiedlung mit z.B. 4x50 kW muss eine eigene Trafostation gebaut werden, das hat im Niederspannungsnetz nichts mehr verloren. Privat baut das keiner, weil's keiner braucht, wenn er zu Hause lädt. Er hat dort 6h Zeit, um 20kWh für 100km zu laden. Bei 11kW dauert das 2h.
    So werden alle mit Garage, Carport oder festem Parkplatz laden, weil's einfach und billig ist und für 95% der Jahresstrecke reicht.
    Es gibt aktuell keine Lösung für die, die das nicht können. Die fahren weiter Verbrenner. Wer jeden Tag >> 200 km fährt, sowieso.
     
  6. #5 V8gaser, 08.08.2019
    V8gaser

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    Kernkraft wollen wir ja nicht mehr (wobei schon die Verlängerung von Ohu II im Gespräch ist) Kohle ist ökologisch äusserst sinvoll und Offschore bringt hier in BY nicht viel.... Jaa, es ist immer alles so einfach.

    Ach, und der Strom der Industrieberiebe:-) Wir in DGF produzieren den selber weil das Netz den nicht ansatzweise in der Menge und so sprunghaft wie er gebraucht wird - Mittags wird ja zB für 30min das Werkt quasi abgeschaltet (auch für die 15min Pausen) - liefern kann. Es wird nur ein geringer Grundbedarf bezogen, der Rest- zwei Gasturbinen, die sicher nicht nachts für E Autos laufen werden :-)
    Und so ist es bei jedem Industriebetrieb- das Netzt kann nicht auf deren Bedarf reagieren, die müssen das selber regeln -muss man halt wissen.
    Also so einfach isset nich :-)

    Die Trafostation...ja schön:-) Nur fehlt es da halt schon an der Versorgung derselben. Irgendwo muss das Zeug VORHER erst mal herkommen :-)

    Nebenbei explodieren gerade die Kosten für die Energiewende, es ändert sich aber praktisch nix am CO2 Ausstoß...also generell irgendwie sinnfrei.
     
  7. #6 Gaser82, 08.08.2019
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    Gaser82 AutoGasDazugehöriger

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    Dann habt ihr aber schon einen _ziemlich_ großen "Betrieb". Welche Fa. ist das? Da macht ein eigenes Kraftwerk jedenfalls durchaus Sinn. Das könnte man durchaus nachts weiterlaufen lassen. Da muss man zwar einige Anforderungen als "richtiges" Kraftwerk (ab 100 MW) erfüllen, aber das muss man halt mal rechnen. Gasturbinen allein sind teuer. Aber der Marktpreis ist ja auch nicht konstant. Die meisten kleineren oder mittleren Betriebe haben keine eigene Erzeugung, weil sich's nicht lohnt. Grundsätzlich gibt's aber für alle (!!) Leistungsklassen ausreichende Netzanschlüsse, bis hin zur BASF. Ist halt 'ne Frage der notwendigen Spannungsebene und damit der Kosten.

    Wie das in Zukunft ohne gesicherte Grundlasterzeugung aus KK oder Kohle funktionieren soll, bleibt ein Rätsel. Und wer ist so blöd, neue Gas-Kraftwerke zu bauen, wenn die modernsten der Welt in Irsching unwirtschaftlich sind? Die Politik hat's einfach. Der steht kein Wissen im Weg. Moral und Wollen zählen da mehr als Realität und die Existenz einer Industrienation. Es gibt auch mehr als genug Bürger, denen es zu gut geht und die genau so ticken. Und die dann die Trassen blockieren, mit denen Offshore-Windenergie nach Bayern transportiert werden soll.

    Trafostationen sind Tages-Geschäft. Standort finden, Genehmigungen einholen, Trasse zum nächsten Mittelspannungsnetz planen, Netz rechnen, Straße aufmachen, Kabel rein, anschließen. Absoluter Standard.

    Dass die CO2-Bilanz nicht vom Fleck kommt liegt daran, dass wir in D so schlau waren bzw. sind, eine CO2-arme Technik durch andere zu ersetzen. Wegen eines Tsunamis in Japan. Stichwort Kernkraftwerk Isar/Ohu 2: Das hat in 2018 11477 GWh erzeugt, bei 1485 MW also 7730 Volllaststunden. Ein Pendler-E-Auto mit 20 tkm/a und 20 kWh/100km braucht z.B. 4000 kWh/a. D.h. dieses eine Kraftwerk produziert die jährliche Strommenge von 2,8 Mio. E-Autos. 2,8 Mio! Aber wir kriegen das mit Wind und Sonne besser hin, ganz bestimmt...
     
  8. #7 V8gaser, 09.08.2019
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    2,8mio hört sich toll an, nur wir der Saft halt großteils woanders für gebraucht :-) zB um den momentan nicht gebrauchten Überschuss gegen Bezahlung (unsererseits natürlich) nach Ö zu liefern, damit die dort ein Pumpspeicherkraftwerk auffüllen können. Brauchen wird dann mal mehr Energie, gibts die natürlich teuer wieder als Öko- da Wasserkraft wieder zurück. Wäre schade wenn das Ding nach der erst kürzlichen Revision nicht abgeschaltet würde - dann wären die vier riesen Dieselgeneratoren, die etwa 10 Jahre lang Strom nur für die Kühlung der Brennstäbe liefern müssten, umsonst.
    Wir verfügen bei uns uA über die größte Aufdach Photovoltaikanlage Deutschlands, und man versucht permanent den Stromverbrauch zu senken- klar, kostet ja. Meine bei einer der letzten Betriebsversammlungen hieß es mal, das sei um ein Drittel schon gelungen, alleine 2018 konnten so 2MWH eingespart werden. Wenn mal nur mit der Abwärme der Kompressoren die Bürogebäude beheizt werden können -ich find es immer wieder faszinierend welche Möglichkeiten sich eigentlich auftun Energie zu sparen wenn man möchte.
    Nur - dieser Elektroscheiß wie er uns da momentan mit Gewalt verkauft wird....das hat nix mit sparen oder intelligent zu tun. Da wird nur der Dreck verlagert, Kohle kassiert, Leute verarscht und bringen tuts nichts. 98% der Leute kapieren das nicht, finden es auch noch toll.
     
  9. #8 Gaser82, 09.08.2019
    Gaser82

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    Die 2,8 Mio sollten mal die Größenordnung zeigen.
    Bei den E-Autos werden wir nächstes Jahr sehen, wie das Experiment von VW läuft. Dazu wird die Regierung viel Geld dazuschießen, was sie mit der CO2-Steuer einnimmt. Jeder pot. Käufer wird sich fragen, was so ein Wagen dann besser kann. Für ihn persönlich, nicht für "die Gesellschaft".
    Die entscheidende Frage wird m.E. aber sein, wie sich der Gebrauchtmarkt für 5-10a alte Autos entwickelt.
    Bis dahin können alle hier tiefenentspannt auf Gas abwarten und zuschauen.
    Aber wer weiß: Vielleicht tausche ich dann doch unsere Karren aus gegen Ioniq zum Pendeln und E500 für Frau/Kindergarten/Einkaufen/Urlaub...
     
  10. #9 vonderAlb, 09.08.2019
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    Genau so ist es.
    Das heutige Netz ist bereite heute schon in der Lage in jedem bestehenden Haushalt ein E-Auto zu laden ohne dass das Netz überlastet wird.
    Jedes Haus bzw. Haushalt wird vom Stromlieferanten mit 43 kWh ohne Probleme beliefert. Da sind Nachts 11 kWh in einer Starkstromsteckdose (230V, 16A, 3-phasig) ein Klacks. Sowas findet man in jedem Haus bzw. in jeder privaten Sauna. Statt nachts zu saunieren oder eine Kreissäge im Hobbykeller zu betreiben, schläft man, verbraucht fast keinen Strom und nutzt diesen aber und lädt nebenbei sein E-Auto auf.
    98 % der Leute kapieren das, der Rest glaubt man will sie verarschen.

    Ich hab mir letztes Jahr einen neuen Wagen gekauft (Benziner), den sorgfältig ausgesucht (kein Direkteinspritzer, kein Turbo) mit der Maßgabe dass er auf Gas umgerüstet wird. Leider scheitert es bisher an unserer deutschen/europäischen Regelwut und Gutachterwahnsinn. Ich hab die Schnauze voll und schiele nach einem guten bezahlbaren E-Auto. Ich hab keine Lust mehr mich von Behörden und Energielieferanten gängeln und abhängig zu machen.
     
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  12. #10 Gaser82, 09.08.2019
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    Ja, die Auswahl ist schwieriger geworden, aus vielerlei Gründen. Man muss bei Gas halt vorher schauen, ob's geht.
    Wenn du 64 bist und nicht mehr arbeitest, dann wirst du auch nicht mehr so viel fahren. Fahr den Subaru - hoffentlich stressfrei - mit Benzin und fertig. Wo ist bei 10 tkm/a das Problem? Welches E-Auto soll da im Gesamtpaket ansatzweise mithalten können???????? Und wenn die Kohle knapp wird, tausch den Lexus gegen einen MX3 oder alten SLK. Reicht doch völlig. Und mit 80 verkaufst du den Subaru mit 180 tkm noch easy und für gutes Geld, zur Not nach Afrika, da gehen solche Modelle immer.

    PS: kWh ist eine Energiemenge bzw. Arbeit. Keine Leistung.
     
  13. #11 vonderAlb, 13.08.2019
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    Dann hätte ich heut noch kein neues Fahrzeug, denn es gibt keinen Neuwagen mit Euro6d-temp der auf Gas umrüstbar ist.

    Da hast du Recht. Mit ca 40.000 km hat sich eine Gasanlage amortisiert. Früher hab ich dazu 1,5 Jahre gebraucht, heute wären es dann 4 Jahre bis sich die Gasanlage rechnet. Aber ich denke da auch noch weiter. Wie werden sich die Spritpreise entwickeln? Immer noch "nur" 1,50 € pro Liter? Ich denke nicht.


    Ne, mit Sicherheit nicht. Der Lexus ist 14 Jahre alt und läuft immer noch perfekt und zuverlässig und frisst ausser Gas, Reifen und Bremsbeläge kaum Heu.
    Einmal im Jahr ein Service für rund 300,- € mehr kostet er mich nicht.
     
    Bollemann gefällt das.
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