Ruckeln bei Gasbetrieb (gelöst)

Hallo an alle Betroffenen.
Ich gehöre nicht zu den Aktivsten hier im Forum, lese aber alles sehr aufmerksam mit.
Nun hatte ich auch mal ein Problem zu lösen, zu dem es im Forum an einigen Stellen die Hinweise gibt, aber meist nicht über den tatsächlichen Erfolg berichtet wurde.
Ich habe mir im Sommer eine 2007er A-Klasse mit 2-Liter Motor und nachgerüsteter Prins VSI gekauft. Bei den warmen Temperaturen dieses Sommers lief die Gasanlage wunderbar und ohne Probleme. Sauberes Umschalten ohne spürbares Ruckeln begeisterten mich.
Das änderte sich plötzlich rapide, als es kühler wurde. Es fing mit leichten Rucklern nach dem Umschalten auf Gas an und wurde dann schlimmer, bis dass die Motorkontrollleuchte anging. Ich hab dann mit so einem China-OBD-Adapter über Bluetooth und einer Handyapp namens Torque pro den Fehlerspeicher ausgelesen. Neben einer Menge Fehler, die zunächst einmal auf die Heizung der Lambda-Sonde hinzielten, kam dann mal ein Fehler "Gemisch zu mager".
Ich habe dann viel hier gelesen und wollte erstmal ohne hohe Kosten selbst versuchen den Fehler zu finden. Logisch war für mich, dass es etwas mit der Temperatur zu tun haben musste. Bekannt war mir, dass sich im LPG auch Paraffine befinden, die sich absetzen und die saubere Funktion der Injektoren behindern. Ich habe im eingebauten Zustand zunächst erstmal die Stecker der einzelnen Injektoren abgezogen und habe mit 12 Volt jeden einzelnen Injektor bestromt. Es war teilweise kein oder nur ein schwaches Anzugsgeräusch feststellbar. Der elektrische Wiederstand der Injektorspulen lag einheitlich bei 1,5 Ohm. Somit habe ich einen elektrischen Defekt ausgeschlossen. Ich hab dann das komplette Rail ausgebaut, um es zu reinigen. Erst einmal mit Bremsenreiniger das Rail gefüllt und stehengelassen. Nach ner Stunde dann kräftig durchgeschüttelt und den Inhalt ausgegossen. Da war an der Färbung des Lösungsmittels schon zu erkennen, dass da etwas drin war, was nicht hingehört. Das Rail dann nochmal mit Waschbenzin gefüllt und über Nacht stehengelassen. das brachte dann den duchschlagenden Erfolg. Mehrmals mit Strom angetaktet, war wieder ein richtiges Klacken hörbar und das Benzin floss getaktet unten raus. Nochmal mit Druckluft vorsichtig jeden Injektor trocken geblasen und mit einem Sprühstoss WD40 eingeölt. Das Ganze eingebaut und getestet. Nach kurzem Schütteln beim Umschalten auf Gas ist nun wieder alles völlig normal. Es werden keine Fehler mehr im Fehlerspeicher abgelegt. Ich bin happy, dass man doch mit ein wenig Schraubergeschick und aufmerksamen Lesens im Fachforum von selbst so einige Probleme lösen kann, die in einer Werkstatt unter Umständen durch teuren Austausch von Teilen gelöst werden.
Vielleicht hilft das Geschriebene ja dem Einen oder Anderen mit gleichem Fehler.
Gruß Wolfgang