Motor stirbt bei Umschaltung auf Gas

Hallo liebe Community!
Ich bin neu hier, da ich mir kürzlich erst einen 318i E46 N46B20 143PS mit Öcotec-Gasanlage gekauft habe. Es ist mein erstes Gasauto. Dass der Hersteller Öcotec insolvent ging, wusste ich zum Kaufzeitpunkt leider nicht.

Zum Thema:
Da meine Kühlwasseranzeige aufleuchtete, mein Verdampfer leicht undicht war und ich ein aussagekräftiges Video auf YouTube sah, entschloss ich mich die Scheibendichtungen am Verdampfer selbst zu tauschen, da man glücklicherweise diverse Ersatzteile online kaufen kann.
Nach Austausch der Dichtungen habe ich alles wieder genau so eingebaut, wie es zuvor verbaut war. Der Einzige Unterschied ist jetzt, dass die Gasanlage scheinbar kein Gas mehr an den Motor weiterleitet. Jedes Mal, wenn ich von Benzin auf Gas umschalte, stirbt fast der Motor. Dann hupt der Umschalter der Gasanlage und schaltet zurück auf Benzin. Unter kurzem Ruckeln fährt er auf Benzin dann wieder normal weiter. Vor der Reparatur lief die Gasanlage m.E. einwandfrei. Das Hupen des Umschalters und Umschalten auf Benzin erscheint mir vom Hersteller so gewollt.
Ich erwähne an dieser Stelle besser gleich noch, dass mir nach Reparatur während der Fahrt der Schlauch zwischen Verdampfer und Kraftstofffilter vom Stutzen gerutscht ist. Da muss zu viel Druck drauf gewesen sein, denn ich habe es unterwegs gehört, wie er "abplatzte" und es roch auch eindeutig nach Gas durch die Belüftung. Allerdings habe ich Obacht darauf gelegt, die Druckeinstellschraube nicht zu verstellen.

Ich weiß nicht so recht, warum nun mein Autogas nicht mehr im Motor ankommt. Kann sich der Kraftstofffilter zusetzen? Muss man die Einspritzung neu einlernen? Habt ihr konstruktive Lösungsvorschläge?

Schonmal vielen Dank für eure Antworten!

Bitte keine Antworten wie "einfach zur Werkstatt fahren" oder "andere Anlage verbauen". Das ist mir bereits klar.

Gruß Riggie1000

 

Danke für deinen Tipp.
Aber bei zu viel Kraftstoff würde der Motor doch nicht sofort ausgehen wollen, oder? Weil zuvor lief der Motor ja bereits auf Gas und die Druckschraube habe ich nicht verstellt.
Bekommt man über ODB auch Daten für nachgerüstetes Autogas heraus? Oder woher bekomme ich eine solche Software und wo lässt sich Autogas auslesen (Stecker)?

 

Ich habe direkt mal geprüft, ob Druck anliegt. Als ich die Schraubschelle öffnete ging der Schlauch wie ein Sektkorken von dem Kraftstofffilter runter. Allerdings erschien es mir nicht sonderlich viel Druck zu sein. Etwa wie bei einem leicht befüllten Fahrradreifen. Ich schätze so 1,5 bis 3 bar, kann aber daneben liegen. Es roch aber nicht nach LPG-Gas, hab aber nicht speziell auf den Geruch geachtet. Ich probiere es später nochmal, wenn ich wieder gefahren bin.

 

Hallo.

Ich melde mich zurück.

Mittlerweile habe ich einen OBD-Adapter gekauft. Als ich jenen ausprobierte, stellte ich fest, dass das am Handy schwierig wird, da die Software nur auf Windows läuft. Aber das habe ich hinbekommen. Wenn die Software startet, dann meldet sie unten manchmal "init...", geht dann aber zurück auf "nicht verbunden", obwohl der OBD-Stecker mit Windows über Bluetooth verbunden ist. Heißt das, dass ich eine andere Software benötige?
Meine Öcotec-Anlage wurde 2007 verbaut und ich habe Unterlagen zu
Digigas 3-8A, 4 Zylinder G30 04 1
- Verdampfer G13 10, 67R-010001
- Gasdruckfühler A.E.B. MP01 E13 67R-010216

Werden noch weitere Infos benötigt, um herauszufinden welche Software ich benötige?

 

Vielen Dank, ich werde die Software direkt ausprobieren. Hoffentlich benötige ich nicht unbedingt den verlinkten Diagnosestecker.

 

Wird dieser Stecker zwingend benötigt? Leider kommt die von dir geteilte Software auch nur bis init bzw. nicht verbunden.

 

Ich bin neu im Autogas-Segment. Hab damit noch nie etwas zu tun gehabt und hatte auch nie zuvor einen OBD-Stecker. Ich ging davon aus, dass ich per OBD den Druck des Verdampfers/Vergasers auslesen kann.
Dank euch weiß ich es jetzt besser.
Ich persönlich repariere lieber, als Dinge auszutauschen, die noch intakt sind, da ich die Umwelt schonen möchte. (Damit möchte ich keine erweiterte Diskussion starten).

Na denn überlege ich mal noch, ob ich mir das Kabel kaufe oder nochmal den Vergaser zerlege.
Danke erstmal.

 

Du meinst "zwingend".
Ist das prinzipiell immer so? Muss nach absolut jeder Wartung der Vergaser neu eingestellt werden, auch wenn er nicht undicht gewesen sein sollte?
Denn ich habe mittlerweile herausgefunden, dass das Kühlwasserproblem an einer Falschbefüllung lag. Das Auto muss vorne deutlich höher stehen als hinten, damit man das Kühlwasser ordentlich auffüllen kann, ohne jetzt genauer darauf einzugehen.
Aber ich gebe dir durchaus Recht, dass es zum Draufzahlgeschäft wird, wenn man sich nicht bei Zeiten um das Problem kümmert. Doch um noch mehr zu sparen könnte ich ja noch einmal den Vergaser auseinandernehmen, um zu sehen, ob ich ihn fehlerhaft zusammengebaut habe. Wenn es nichts bringt, kann ich das Kabel immer noch am gleichen Tag bestellen.

 

Ich sehe gerade, dass du aus Albstadt kommst. Das ist nicht weit weg, wohne bei Reutlingen.

Ob nun Vergaser oder Verdampfer, prinzipiell heißt und funktioniert beides ähnlich.
Klar, dass sich das Zerlegen und Zusammensetzen geldtechnisch aus Sicht eines Meisterbetriebs nicht rechnet. An verkauften Teilen verdient man einfacher Geld, als wenn man Arbeitszeit in die Reparatur steckt. Aus privater Sicht kostet mich die Zeit aber nichts.
Was mit Gelddruckmaschine gemeint ist, verstehe ich nicht so ganz, aber wie gesagt, wollte kein Fass dazu aufmachen.
Ich prüfe morgen erstmal ob überhaupt Gasgeruch vorm Filter entsteht. Wenn nicht, dann stimmt definitiv etwas am VerDAMPFER nicht.

Danke euch allen.

 

So. Ich melde mich zurück mit Erfolg! .)
Ich habe zuerst die Leitung am Gasfilter auf Druck geprüft mit Riechtest. Weder lag Druck an, noch roch es nach LPG. Als ich anschließend die Druckleitung vom Verdampfer abschraubte und auch dort kein Druck anlag, war mir klar, dass der Fehler iwo beim Verdampfer liegen muss, denn beim ersten Drucktest (à la Sektkorken / Beitrag 5) war ja Druck vorhanden. Jener Druck muss dann aber vom Motor gekommen und in die Gasleitung eingeströmt sein, denn anders ließ sich nicht erklären, dass Druck auf der Gasleitung war, obwohl kein Druck auf der Druckleitung war. Also habe ich den Verdampfer nochmal zerlegt und festgestellt, dass ich einen Fehler beim Zusammenbauen gemacht habe. Ich hatte diese kleine Ventilkappe in der Mitte samt Feder falsch eingebaut, wodurch das Ventil nicht mehr funktionieren konnte. Dadurch erklärt sich, warum kein Druck auf der Druckleitung und Gasleitung war.

Quanto costa summa summarum? 35,30€ für den ursprünglichen Reparatursatz und 5,85€ für neue Schrauben = 41,15€

Im Nachgang hat mich die heutige Problembehebung ganze 1,5km Benzin und etwa 3km LPG für die Probefahrt und ein bissl WD40 gekostet. Ansonsten nur Verschleiß an Werkzeug und etwa 2 Stunden Arbeit inklusive Fehlersuche.

Ob Vergaser oder Verdampfer... flüssig rein, gasförmig bzw. zerstäubt raus. Das sollte meine Aussage sein.

Zwecks Verkauf von Teilen schrieb ich, dass Geld durch Teileverkauf "einfacher" vonstatten geht, nicht, dass daran immer mehr als bei Reparatur verdient wird. Gewährleistung gibt es aber immer nur für Neuteile und Funktion nach Reparatur, nicht auf bereits vorhandene Teile am Auto, die unverschuldet kaputt gehen. Das Recycling, der Energieaufwand und die CO2-Bilanz eines alten und neuen Verdampfers zusammen ist bei weitem höher als von einem Satz Schrauben und Dichtungen.

So. Genügend gekackkrümelt.

Ich danke euch allen nochmals.