Warum braucht man überhaupt einen Verdampfer?

Diskutiere Warum braucht man überhaupt einen Verdampfer? im Gas Cafe Forum im Bereich LPG Autogas; Hallo, letztens kam mir folgende Überlegung in den Sinn: Warum braucht man einen Verdampfer? Im Tank ist über der Flüssigphase doch sowieso ein...

  1. #1 Eumeltier, 07.07.2013
    Eumeltier

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    Hallo,

    letztens kam mir folgende Überlegung in den Sinn:

    Warum braucht man einen Verdampfer? Im Tank ist über der Flüssigphase doch sowieso ein gasförmiges LPG-Polster. Warum kann man das Gas nicht einfach oben ausströmen lassen und hat es dann gleich in Gasphase vorliegen?
    Eine Gaslampe oder ein Gaskühlschrank verdampft das Gas ja auch nicht extra vorher, sondern aus der Gasflasche kommts oben schon gasförmig raus.

    Wo ist der Denkfehler? Kühlt der Tank dann soweit aus, daß das Gas kurze Zeit später flüssig bleibt?

    Gruß,
    Martin
     
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  3. #2 rotscha, 08.07.2013
    rotscha

    rotscha AutoGasInteressierter

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    Ich glaube dein Denkfehler liegt beim Druck. Man muss ja von den 10 Bar (oder 13 Bar?) im Tank auf den Einblasdruck von z.B. 1 Bar runter regeln. DABEI kühlt sich das Gas ab und wird (zum Teil) wieder flüssig. Das verhindert eben der Verdampfer, mit Hilfe von Wärme.
    Bei ner Gaslampe ist es evtl. auch egal wenn das Gas nicht 100% gasförmig vorliegt. Bei nem Automotor mit den herkömmlichen Einblasrails muss das LPG schon 100% gasförmig sein, damit der Motor gescheit läuft und nichts beschädigt wird.
    Hört sich doch plausibel an, oder :p?

    Gruß
     
  4. Ciwa

    Ciwa AutoGasMeister

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    Nein.

    Beim Entspannen in den gasförmigen Zustand von Flüssiggas entsteht Kälte (Physik 8. Klasse).
    So funktioniert fast jeder Kühlschrank oder Klimaanlage.
    Solange du einen Gaskocher mit ~2kw an der Flasche
    hast ist das zu verkraften. Bei einem Otto Motor mit etwas mehr KW würde dir schlicht der Tank einfrieren.
    Deshalb der temperierte Verdampfer der gleichzeitig als Druckregler fungiert.

    Alles weitere hier:

    Verdampfungswärme

    Gruß

    Ciwa
     
  5. #4 rotscha, 08.07.2013
    rotscha

    rotscha AutoGasInteressierter

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    Mit dem "Nein" gebe ich mich nicht so ganz zufrieden.

    Ich bin von Martins "gasförmigen LPG-Polster" ausgegangen.
    Wenn man gasförmiges LPG aus dem von Martin beschriebenen "gasförmigen LPG-Polster" oder sonst wo her nimmt und das von 10Bar (oder von mir aus auch 8Bar weil gasförmig) auf 1Bar entspannt, dann entsteht Kälte.
    Wird Gas stark abgekühlt, dann verflüssigt sich dieses. (Physik 8. Klasse)
    Bei LPG und Umgebungsdruck irgendwo zwischen −42°C (reines Propan) und −0,5 °C (reines Butan).
    Bei 1Bar Systemdruck liegt der Siedepunkt natürlich höher.

    Hoffe wir reden nicht aneinander vorbei.

    Gruß
     
  6. #5 V8gaser, 08.07.2013
    V8gaser

    V8gaser Meister der Beiträge

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    Richtig, nur brauchst du hier wesentlich geringere Mengen an Gas als bei einem Motor. Einfache Anlagen für kleine stationäre Motoren funktionieren teilweise so, aber wenn das was Größeres saugt, ist ruckzuck Feierabend mit der "internen Verdampfung" Das kühlt runter, evtl kannst noch den Propananleit abziehen und das Butan bleibt flüssig zurück.
    Auf dem Bild: da musste ich bei einem fast vollen Tank das MV ausbauen. Also erst abgelassen und dann, siehe da: nach Ausbau des MVs sieht man noch etwa 15l flüssiges Butan im Tank - bei ca 27° Aussentemp.
     

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  7. #6 vonderAlb, 09.07.2013
    Zuletzt bearbeitet: 09.07.2013
    vonderAlb

    vonderAlb FragenBeantworter

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    Weil nicht nur der Druck dafür verantwortlich das eine Flüssigkeit gasförmig wird sondern auch Hitze und je mehr Hitze desdo schneller verdampft es.

    Sobald flüssiges Gas mit der Luft in Berührung kommt verdampft es, aber nur die Menge die Kontakt mit der Luft hat. Erst wenn dieses flüssige Gas weg ist kommt anderes flüssiges LPG mit der Luft in Kontakt und verdampft erst dann. Je weniger Druck und je mehr Hitze desdo schneller geht dieser Schritt-für-Schritt-Vorgang.
    Übrigens sehr gut bei einem Topf kochenden Wassers zu beobachten. Auch hier verdampoft das Wasser ja nicht schlagartig sobald es ohne Druck bzw. mit Hitze in Kontakt kommt. Es dampft, steigt auf und der Weg ist für die nächsten Wassermoleküle frei um in den Kontakt mit Luft und Hitze zu kommen um zu verdampfen.

    Und wie V8gaser schon anmerkte: einfach nur verdampfen reicht nicht aus um den Bedarf eines Motors abzudecken. Da muss man schon kräftig nachhelfen damit viel LPG so schnell wie möglich verdampft.
    Gut, bei 1.000 Grad macht es ordentlich *PUFF* und das Wasser ist weg, aber so groß ist die Hitze im Kühlwassersystem eines Fahrzeuges ja nicht. Und schon gar nicht in einem Tank.

    Bei einer Vialle/Icom die das Gas flüssig einspritzen wird das flüssige Gas durch die Düsen feinst zerstäubt damit soviel flüssiges Gas wie möglich mit Luft in Kontakt kommt und verdampfen kann. Das gleiche geschieht übrigens auch mit dem Benzin. Es braucht Luft, es muß verdampfen damit es brennen kann. Kalte Motoren haben da einen Nachteil, der Vedampfungsprozess geschieht manchmal nicht schnell und ausreichend genug.
    Verdampferanlagen haben dieses Problem nicht. Das was im Brennraum ankommt ist bereits verdampft und mengenmäßig völlig richtig dosiert (nicht überfettet bei kaltem Motor). Nachteil: erst muß das Kühlwasser erhitzt werden damit der Verdampfer seine Arbeit aufnehmen kann.
     
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