Startprobleme mit Twingo 16V (2001) + KME Diego G3

Hallo,

ich habe einen 2001er Twingo 16V, in den ich eine KME Diego G3 mit Silver Verdampfer und Valtek Ventilen aus einem Schlacht-Twingo (8V) implantiere. Eingebaut und angeschlossen ist sie so weit komplett.

Jetzt habe ich das Problem, dass bei ausgeschalteter Gasanlage der Motor sehr schlecht startet. Beim Zündung einschalten surrt die Benzinpumpe jedes mal mehrere Sekunden lang. Unabhängig davon, ob der Motor kurz vorher lief oder nicht. Vor dem Umbau hat die Benzinpumpe allenfalls nach längerer Standzeit sekundenlang gesurrt, ansonsten nur Sekundenbruchteile.

Dann braucht es zunächst mindestens einen Startversuch, bei dem der Motor überhaupt nicht anspringt. Häufig springt er beim zweiten Versuch an, manchmal braucht es aber auch drei oder vier. Wenn er dann anspringt, dann zuerst sehr holperig, bis er sich nach wenigen Sekunden gefangen hat. Danach lief der Motor ganz normal, und bringt auch normale Fahrleistungen. Aber nach einiger Zeit blieb nach dem Start die Elektronik-Kontrollleuchte an.

Zum Test habe ich dann den grauen Stecker am KME-Steuergerät abgezogen und die Signalleitungen der Benzinventile gebrückt. Damit startet und läuft der Motor wie eh und je im Benzinbetrieb. Die Benzinpumpe surrt nur Sekundenbruchteile, und der Motor springt gleich nach den ersten Anlasserumdrehungen an und läuft sauber rund.

Mein Gedanke war, ob vielleicht die Parametrierung hier reinstören könnte. Das Schlachtfahrzeug war ein 58PS Twingo mit teilsequentieller Einspritzung und mechanischer Drosselklappe. Mein 16V jetzt hat vollsequentielle Einspritzung und elektronische Drosselklappe. (Wie ich inzwischen erfahren habe, wird die Einspritzung beim Motorstart trotzdem erst mal teilsequentiell angesteuert und dann über Einspritzungsvariation und Lambdasignal die Nockenwellenposition ermittelt, denn der Twingo hat keinen extra Nockenwellensensor). Das scheint es aber nicht zu sein, jedenfalls nicht die Ursache für die Startprobleme. Vielleicht aber fürs Aufleuchten der Kontrollleuchte. Denn inzwischen habe ich das KME Steuergerät mit den richtigen Werten neu bedatet. Das lange Surren der Benzinpumpe ist davon unbeeinflusst, und auch das unwillige Starten. Allerdings habe ich den Motor jetzt mal so lange orgeln lassen, bis er anspringt - was nach rund 10 Sekunden der Fall ist. Möglicherweise wäre er auch mit der alten Steuergerätbedatung so angesprungen, ich habe es nur nie so lange versucht.

Wo muss ich jetzt den Fehler suchen? Wo kann die Gasanlage so stark in die Bordelektrik hineinstören, selbst wenn sie ausgeschaltet ist? Es muss doch offensichtlich im KME-Steuergerät begründet sein. Hier habe ich die einzige Änderung, die sich auf das Startverhalten auswirkt. Alle anderen Rahmenbedingungen sind identisch.

Ich bin für jede Hilfe dankbar.

P.S.: Ja, die Frage steht mehr oder weniger genau so auch in anderen Autogas-Foren. Als seltener Forenbesucher kann ich schlecht einschätzen in welchem Forum ich die effektivste Hilfe finde.

 

Nachtrag: Es ist nicht der graue, sondern der schwarze Stecker. Also nur der Kabelstrang, der zwischen die Benzinsignalleitungen eingeschleift wird, plus der Kabelstrang zu den Gasinjektoren, plus der Anschluss für geschaltetes Plus. Das einzige, was da also außer den Benzinsignalleitungen noch an der Twingo Bordelektrik hängt, ist das geschaltete Plus. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das für die Probleme verantwortlich sein kann - oder ist es doch möglich?

 

Inzwischen lief er schon mal auf Gas, ich habe die komplette Einstellung vorgenommen. Aber die Probleme sind unverändert schon vor der Erstinbetriebnahme gewesen, und es spielt auch keine Rolle ob ich auf Gas oder auf Benzin fahre bzw. gefahren bin.

 

Die Spannungsversorgung habe ich vom Relais- und Sicherungskasten im Motorraum geholt.

Aber wie es aussieht, liegt auch darin die Ursache. Ich habe die Leitung für abgesichertes Zubehör und Kühlventilator erwischt. Vermutlich wird die während des Anlassens weggeschaltet. Wie das Radio, das beim Anlassen auch ausgeht.

 

Nein, die Verdrahtung kann ich mit Sicherheit ausschließen, die ist als vollsequentiell ausgeführt. Und wenn die Verdrahtung falsch wäre, dann wäre sie das auch beim Betrieb mit Dummystecker.

Als ich in der KME noch den alten Datensatz vom geschlachteten Twingo drin hatte (teilsequentiell), wurden die Benzininjektoren wohl dauerhaft teilsequentiell angesteuert, was dann denke ich mal nach einer Weile die MKL angehen ließ. Seit der Neubedatung der KME als vollsequentielle Anlage kommt die MKL nicht mehr.

 

So, ich habe die Ursache gefunden und das Problem gelöst.

Ich habe schlicht die falsche Leitung angezapft für die Spannungsversorgung der Gasanlage mit geschaltetem Plus. Es war zwar eine "Klemme 15", aber dummerweise die für Zubehör und Kühlerlüfter. Also ausgerechnet die, die beim Anlassen stromlos geschaltet wird. Man kennt es ja vom Radio, das während des Anlassens ausgeht...

Jetzt einfach umgeklemmt auf eine andere Leitung, und es funktioniert so wie es soll :-)