Selbsteinbau KME Diego in Mitsubishi Lancer CAO, 1,3l 75 PS 4G13

Hallo zusammen,

seit einiger Zeit lese ich hier im KME-Forum schon mit. Dank der hohen Spritpreise keimte schon länger ein LPG-Umrüstungsgedanke in mir. Nach ausgiebiger Recherche (Foren, Anleitugen, Normen, usw.) und nach persönlicher Rücksprache mit einem GAP/GSP berechtigten TÜV-Prüfingenieurs habe ich mich dazu entschlossen, die KME DIEGO G3 selbst einzubauen.

Fahrzeug: Mitsubishi Lancer CAO '95, 1,3 Liter Hubraum, 55kW/75PS, Motorcode 4G13

Verbaut wurde:
Atrama 42l Radmuldentank
Tomasetto Mulitventil und Mini-Tankstutzen
Flexible Thermoplastleitung 6mm und 8mm
OMB Absperrventil
KME Diego 4 Zylinder Steuergerät
Valtek 3 Ohm
PS-CC3 Sensor

Dokumentiert habe ich den Einbau mit der Digicam.
Zunächst habe ich in der Radmulde den Ersatzrad- und Wagenheberhalter entfernt und anschließed die benötigten Löcher gebohrt. Das Blech habe ich kaltverzinkt. Zwischen Tank und Mulde ist Moosgummiband verklebt. Da es sich gerade angeboten hat, habe ich das Blinkmodul der Anhängekupplung richtig befestigt und dessen Kabelgewirr sauberer verlegt.

Hinter der original Tankklappe habe ich einen Tomasetto Mini-Tankstutzen eingebaut. Die flexiblen Thermoplastleitungen habe ich mit ensprechenden Schellen und Blechschneidschrauben befestigt. Die Leitung nach vorne verläuft entlang des Rahmenlängsträgers auf dessen Innenseite (wo auch die Bremsleitungen verlaufen). Diese habe ich zusätzlich noch mit Kabelbindern befestigt.

Da ich keine Lust hatte die Kabel für das Multiventil und den Tankgeber auch unter dem Fahrzeug zu verlegen und aufgrund der Anhängerkupplung sowieso schon eine Kabeldurchführung in der Radmulde vorhanden war, habe ich diese Kabel im Fahrzeug verlegt, durch die Kabeldurchführung nach aussen und dann von unten in den Tank.

Zur Bohrung der Einblasdüsen habe ich den Ansaugkrümmer ausgebaut. Überraschend, wie viele Späne beim Schneiden von M6 Gewinden entstehen. Ich bin froh, dass die Späne jetzt nicht auf den Ventilen liegen :-).

Die Valteks habe ich in vertikaler Position auf einem angefertigten Alublech am Ansaugkrümmer montiert. Schlauchlänge: 12 cm.

Der Verdampfer ist ebenfalls auf einem angefertigten Blech an vorhandenen Schraublöcher der Spritzwand montiert. Nur beim Absperrventil hatte ich dazu keine Lust mehr, das habe ich mit Blechschneidschrauben montiert. Den Verdampfer habe ich seriell in den kleinen Kühlkreislauf eingebunden, dass ist bei diesem Fahrzeug möglich, da der Wärmetauscher immer durchströmt wird, unabhängig davon ob die Heizung eingeschaltet ist.

Aufgrund eines vorhandenen Lochs in der Spritzwand habe ich mich dazu entschieden, das Steuergerät im Innenraum zu verbauen. Das sitzt nun unter dem Armaturenbrett hinter dem Handschuhfach, oberhalb des Wärmetauschers, gut geschützt vor der Witterung und sehr leicht mit dem Notebook zu verbinden (Anschluss liegt im Handschuhfach). Das Singal der Einspritzdüsen vom Motorsteuergerät habe ich direkt im Hauptkabelbaum abgenommen, hat sich idealerweise so angeboten.

Nach dem ersten Tanken hatte ich massive Probleme mit der Einstellungsfahrt. Dieses Fahrzeug hatte schon immer Probleme mit der Zündanlage (bei feuchtem Wetter auf Benzin und kaltem Motor starkes Ruckeln), diese wurden auf Gas entsprechend schlimmer. Das Reinigen der Zündkerzen und eine Verringerung des Elektrodenabstandes auf 0,7 mm schafften hier sofort Abhilfe (sowie das Ertränken der Verteilerkappe mit Silikonspray :-)). Langfristig werde ich die Verteilerkappe, -finger, die Zündkerzen und die Zündkabel erneuern.

Das bekannte Mitsubishi-Problem der Emulation der Bezindüsen im Leerlauf tritt auch bei mir auf: Unter 800 Umdrehungen im Gasbetrieb erscheint Check Engine, das Motorsteuergerät meldet einen Defekt der Benzindüsen. Das USA-Steuergerät schafft hier ja Abhilfe, wer eines übrig hat, der möge es mir zu einem günstigen Preis anbieten (Auch Tausch gegen die normale Version möglich). Bis dahin ist Check Engine abgeklemmt, das nert weniger.

Alles andere funktioniert super. Verbrauch liegt bei ca. 9,5l LPG/100 km, die Einstellungen seht Ihr im Anhang. Die Neigung liegt bei +1, im Bereich von 0,45 bis 0,65 Bar läuft er einen Tick mager, das werde ich bei Gelegenheit noch korrigieren.

Eintragung ist übrigens absolut problemfrei, wenn man mit dem Prüfingenieuer vor dem Einbau einen Termin vereinbart und mit Ihm alles durchspricht. Die wollen halt auch ernstgenommen und eingebunden werden.

Alles in allem lässt sich sagen, ich würde es sofort wieder machen. Wer natürlich keine Ahnung von KfZ-Technik hat, nicht weiß was Klemme 15 ist, wo er das Drezahlsignal abgreifen kann, nicht mindestens schonmal eine Kopfdichtung, eine Kupplung, eine Bremse selbst repariert hat, dem würde ich ganz klar von einem Selbsteinbau abraten.

Wie beurteilt Ihr was Ihr seht und lest?

Viele Grüße, Florian

 

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Hi,

danke für den Hinweis, werde die 2 bei Gelgenheit tauschen.

Grüße, Florian