Ruckelproblem bei niedriger Drehzahl

Hallo Zusammen,

seit verg. Oktober fahre ich einen Voyager (2.4L, 150PS, BJ2002), der im Januar mit einer Landi Renzo umgerüstet wurde. Der Wagen anfänglich unter Benzin leicht gebockt. Vor der Umrüstung wurde das soweit repariert. Nach der Umrüstung ruckelte der Wagen stark im Gasbetrieb. Auf der Autobahn oberhalb von 2.000 U/min fuhr er problemlos. Nachträglich wurden Kerzen, Zündkabel und Zündspule gewechselt.
Eine Anpassung der Zündkerzen lehnte der Umrüster entschieden mit der Begründung ab, dass der Wagen ohne jegliche Änderungen an den Zündkerzen mit einer korrekt eingebauten und eingestellten Anlage laufen müsse. Das hörte sich für mich vernünftig an, zumal der Betrieb auf 20 Jahre Erfahrung in der Umrüstung schaut - nur nicht mit diesem Motortyp.

Anpassungen an den Kennfeldern und anderen Parametern wurden ebenfalls vorgenommen. Nachdem letzten Besuch beschleunigte der Wagen ohne jegliches Ruckeln. Im Schiebebetrieb blieb es weiterhin. In leichterer Form ist es auch unter Benzin spürbar. Die Reinigung des Ansaugbereichs verbesserte es noch etwas. Insgesamt beschleunigt der Wagen gut unter LPG und die Ruckelschwelle liegt bei 1.600 U/min-1.200 U/min im Schiebebetrieb; spürbar im 2. Gang durch aufschaukelndes Bocken. Sobald sich die Drehzahl unter 1.200 geschaukelt hat, ist es ok.

Ein erneuter Besuch beim Bosch-Service erbrachte die tatsächliche Ursache für die Verbesserung bei der Beschleunigung. Der Umrpüster hatte die Kerzen entgegen der ursprünglichen Aussage doch angepasst und den Elektrodenabstand von 1.3mm auf 0,8mm verändert.

Ich würde gern nach dem Sommerurlaub nochmals dort vorbeifahren, um bspw. die Einspritzzeiten überprüfen zu lassen. Denn diese sind ja unverändert "lang" von den ersten Aktionen, obwohl das Ruckeln eben kein Magerruckeln war, sondern durch die Korrektur der Zündkerzen behoben wurde.
Der Meister meinte zuletzt, dass das Bocken im Schiebebetrieb nicht durch die LPG-Anlage kommen kann, da das Einspritzsignal von der Motorsteuerung kommt und 1:1 an die Anlage weitergegeben wird.
Erklärbar: wenn die Drosselklappe dicht ist, sollte bei einem korrekten Regelkreis auch kein weiteres Einspritzsignal kommen. Es hat dann nichts mit der Anlage selbst zu tun, wenn trotz Schiebebetrieb eingespritzt wird.
Ich verstehe, dass der Regelkreis wesentlich komplexer und von mehreren Sensoren abhängig ist. Unter Benzin ruckelt es weniger intensiv. Nur, wenn die Einspritzzeiten der LPG-Anlage im unteren Drehzahlbereich zu lang sind, ist das Gemisch schließlich fetter. Ich stelle mir das so vor, dass der Motor mehr Kraftstoff bekommt, als er tatsächlich braucht. Entsprechend kräftig ist dann auch noch die Reaktion wenn man die Drosselklappe schließt. (Hat jemand eine Quelle, wo dieser Regelkreis genauer erklärt wird?)

Vielleicht könnte mir jemand die wesentlichen Parameter nennen, auf die man bei der Anlage achten muss. Ich würde den Werkstattmeister gern besser verstehen können und ggf. auf kritische Punkte hinweisen, die man bei solchen Gesprächen gern umgeht, um den "nervigen" Kunden schnell wieder los zu sein

Beste Grüße
Bortolo

 

Hallo AKS,

ja das ist mir alles bekannt und das wurde vom Gaser geprüft. Insgesamt war ich deswegen 10x in der Werkstatt (Bosch, Chrysler, Gasumrüster, freie Wertstatt). Angeblich kann niemand etwas feststellen. Jeder hat ein bißchen gebastelt, geprüft wurden div. Sensoren, Einstellungen etc. Insgesamt läuft es besser als anfangs. Natürlich kann ich auch nochmals für eine "beliebige" Analyse bei Chrysler einen 100er pro Std. auf die Theke legen, aber dann wäre ich ja nicht hier Forum
Es geht mir ja nicht darum, dass der Wagen überhaupt nicht läuft, sondern in einem sehr eingeschränkten Drehzahlbereich nicht gut funktioniert.

Für mich wären Hinweise hilfreich, die kritische Punkte bei der Umrüstung beschreiben, so dass ich nochmals mit dem Umrüster sprechen kann. Ich habe eingangs technische Fragen gestellt. Sind diese vielleicht nicht verständlich?

Gruß
Bortolo

 

Hallo Scheerer,

du hast schon genau die Dinge genannt, die man in div. Foren so "herauslesen" kann. Mein Weg zu Chrysler hat sehr wenig gebracht. Wie schon gesagt, das "Ruckeln" wird sogar als normal bezeichnet; was ich allerdings nicht glauben will.
Dass die Einstellung "unten rum" zu fett ist, davon gehe ich sogar fest aus, weil der Umrüster anfänglich auf Magerruckeln getippt hat und die Einspitzzeiten der Anlage so lang wie bei der Anlage möglich eingestellt hat.
Der Verbrauch liegt m. E. auch höher als nötig (> 12,4L/100 Gas vgl. 10,4L/100 Benzin) ich fahre den Wagen durchweg untertourig und lasse rollen. Beschleunigung mit Drehzahlen über 3.500 U/min kennt der Wagen nicht.
Später hat der Umrüster erst die Elektrodenabstände der Kerzen angepasst hat. Ein "Rückkorrektur" der Einspritzzeiten hat nicht stattgefunden.

Mir ist klar, dass ich hier keine Fernanalyse bekommen kann, das ist in allen Foren ohnehin mehr oder weniger Rätselraten. Gerade wenn es um solche Effekte geht, die unterschiedliche Ursachen haben kann. Aber ich schildere schließlich das Störbild im Detail und es geht mir im Moment darum, ob jemand hinsichtlich der Gasanlage wichtige Hiweise geben kann.
Also worauf sollte ich den Umrüster ansprechen? Was wären hier die richtigen Fragen? Was ist mit der Korrektur der Kerze? Ich fahre derzeit mit "verbogenen" BERU. Wäre Erstausrüsterqualität von Champion besser?

Gruß
Bortolo