Prins VSI-8 lässt sich nicht einschalten / keine abgelegten Fehler

Hallo zusammen,

ich habe einen BMW E39 540 Bj. 1998 mit einer Prins VSI-8 Anlage. Die Anlage lässt sich nicht mehr vernünftig einschalten und ich hoffe, dass mir jemand von euch helfen kann.

Fehlerbeschreibung:

Die Anlage will nicht eingeschaltet bleiben. Mit der Diagnosesoftware sieht man, wie Sie ständig zwischen Gas/Benzin hin und herwechselt.
Das passiert periodisch und ohne äußeres Zutun (ca. im 2-3 Sekundenrythmus)
An der Tankanzeige sieht man lediglich, wie die orangene LED ihre Helligkeit ändert. Kein Piepen, keine rote LED.

- Druck konstant bei ~1bar
- Magnetventile klacken beide nicht


Anfängliche Fehleranalyse und erste Ersatzteile:
Nachdem in der Software kein Fehler abgelegt ist habe ich einige Messungen und Versuche gestartet, den Fehler zu finden:

- Sicherungen geprüft: 2x für die Injektoren, 1x für die ECU --> i.O.
- Drucksensor bzw. Werte in der Software i.O
- Temperaturen in der Software i.O.

Was wurde getauscht?

- Magnetventil am Verdampfer getauscht
- Kabelbaum zum Drucksensor/Magnetventil/Temperaturfühler erneuert
- Verdampfer überholt (Membrane/Druckventil etc.)
- Keihin-Injektoren ausgebaut; geprüft und mit Ultraschall gereinigt
- Probeweise Ersatzsteuergerät
- Hallsensor Fahrzeug

Detailliertere Analyse:

1.
- Drehzahlsignal mit Oszilloskop am Hallsensor geprüft i.O
- Drehzahlsignal mit Oszilloskop am Pin der VSI geprüft i.O (identisch zu Signal am Hall)
- Steuersignal am Verdampfermagnetventil am Oszilloskop angeschaut:

--> Sehr kurzer (< 1ms) Peak zu sehen --> ok, irgendwas scheint die Anlage zu machen

2.
- Steuergerät aufgeschraubt und Kondensatoren durchgemessen i.O
- Auf der ECU hats zwei schwarze Relais, die glaube ich einmal die +12VLPG und einmal GND Simulator durchschalten.
Relais sind schalten bei manueller Ansteuerung gut durch -- i.O.

Für mein Verständnis sollte, wenn +LPG vorhanden ist, beide Magnetventile (am Verdampfer + Tank) eigentlich schalten.
Steuergerät (geöffneter Zustand) ins Fahrzeug gebaut. Bei jedem Umschaltversuch hört man die Relais auf der PCB kurz klacken.
Also imm angeschlossenen Zusand im Fahrzeug das Ansteuersignal für das +LPG Relais gemessen:

Wenn es zu einem Umschaltversuch kommt, dann für ca. 3ms eine gewollte Ansteuerung des Relais zu sehen. Der Puls fällt dann aber wieder ab und periodisch wiederholt sich das dann. --> Vielleicht doch die Relais kaputt?

Ersatzsteuergerät besorgt --> exakt gleiches Fehlerbild.

3.
Nachdem mir die Ideen ausgegangen sind habe ich verzweifelt Folgendes versucht:

- Sicherung für die erste Injektorbank gezogen (Sicherung für zweite Bank dringelassen) --> gleiches Fehlerbild, keine Fehlermeldung in der Software
- Sicherung für die zweite Injektorbank gezogen (Sicherung für erste Bank dringelassen) --> gleiches Fehlerbild, keine Fehlermeldung in der Software
- Beide Sicherungen dringelassen aber alle acht Injektoren ausgesteckt --> gleiches Fehlerbild, keine Fehlermeldung in der Software

- Beide Sicherungen gezogen --> Fehlerbild ändert sich!

Man hört beim Umschaltversuch die Magnetventile klacken und die Tankanzeige piept und zeigt den Fehler an. Software melden "No Load" der Injektoren. Man sieht am Signal für die Magnetventile, dass saubere 12V für mehrere Sekunden anliegen, ehe die Anlage aufgrund der Injektoren abschaltet.


Das einzige was meiner Meinung nach jetzt noch bleibt, sind die Emulatoren. Kann das überhaupt sein?
Ich meine sporadisch läuft das Auto auch auf Benzinbetrieb nicht ganz sauber, das könnte auch für die Emulatoren sprechen, oder?
Das sind leider die vergossenen die am Kabelbaum hängen. Die sind nicht mehr zu besorgen und bevor ich anfange den Adapterkabelbaum einzulöten und um zwei gesteckte Emulatoren zu haben, will ich mir etwas sicherer mit der Diagnose sein.

Hat jemand so ein Verhalten vielleicht schonmal erlebt und kann mir weiterhelfen?

Grüße

 

Danke für deinen Tipp. Am Kabelbaum habe ich abseits der Abzweigung zum Verdampfer tatsächlich noch nicht rumgefrickelt. Ich hoffe, dass es "nur" das ist. Werde ich am Samstag prüfen und dann berichten.

 

Fehler ist gefunden, daher eine kurze Rückmeldung:

In den Kunststoffkästen (des E39), in denen die Einspritzventile unterbrochen wurden gab es einen vergammelten Quetschverbinder mit diversen Massenanbindungen. Fehlerursache war demnach eine schlechte Masseverbindung, da das Steuergerät selbst dort mit dranhängt. Beim Umschalten auf Gasbetrieb ist durch das Zuschalten der Magnetventile/Injektoren über diese Verbindung dann natürlich der Großteil der Spannung abgefallen --> ECU Reset und alles von Vorne.

V8gaser war mit seinem Tipp also nah dran, daher nochmal danke an dieser Stelle!

 

Mit ECU meinte ich schon die VSI. BMW hat da nichts kopiert und kann da auch Nichts für.
Das hing ja alles mit der Anlage zusammen.

Eine direkte Masseverbindung erscheint mir auch sinnvoller. Naja lief die letzten 13 Jahre trotzdem problemfrei, da kann man sich jetzt nicht groß beschweren.