Lambdasondensignal im Gasbetrieb bei 1.495, fällt dann auf 1.000 und bleibt dort.

Servus!

Seit Anfang November fahre ich einen Golf 3 1.6 Singlepoint (MKB: AEA, 75 PS) mit einer STAG 100 Elektronik und einem Lovato Verdampfer. Mit dem Laufverhalten und dem Verbrauch bin ich bislang sehr zufrieden.

Neugierigerweise habe ich heut früh mal meinen FS mittels VAG-COM ausgelesen. Da stand neben dem obligatorischen Hallsensor (weil der Motor aus war) auch die Lambdasonde mit drin. Kurzschluss nach Masse. Also mal in die Live-Werte im VAG-Scope angeschaut...

Im Fahrbetrieb äußern sich die Werte der Lambdasonde folgendermaßen:

Im Betrieb auf Benzin ist alles OK. Der Lambdawert schwankt wie er soll um die 1.000 herum.

Im Betrieb auf Gas steigt der Wert stetig bis auf Lambda 1.495 und bleibt dann dort erst mal hängen, bis er dann nach etwa 10 Sekunden auf 1.000 fällt. Und da bleibt er dann. Schalte ich manuell auf Gas um, fängt der Lambdawert sofort wieder das Pendeln an.


Erste Vermutung liegt natürlich bei einer zu mageren Gemischanreicherung. Das müsste ich dann wohl über die Gasanlage einstellen. Die Lambdasonde wird über das Signal "zu mager" die Gasanlage dazu bewegen wollen, mehr anzufetten, was die Gasanlage aber nicht schafft. Nach 10 Sekunden wird dann der Festwert 1.000 hergenommen.

Frage:

Ist das ein normales Verhalten, dass der Wert von 1.495 auf 1.000 herunterfällt, nachdem eine Anreicherung durch das MSG erfolglos war?

Grüße​

 

Ja, so hab ich mir das gedacht. Also könnte man sagen, dass die Sonde an sich noch in Ordnung ist.

Die Spannungssprünge reichen von 0,060 Volt bis 0,820 Volt im Benzinbetrieb. Im Gasbetrieb fährt die Lambdasondenspannung auf 0,000 und schlägt nur manchmal noch auf 0,020 Volt aus.

 

OK. Danke. Habe gerade eben ein Diagnoseinterface bestellt. Eine Einstellung traue ich mir zu. Bin da nicht so unbewandert.

Zündkerzenbild spricht übrigens auch mehr als 1000 Worte: Schneeweiß

 

Die Umrüstung ist schon einige Jahre her. Die Gasanlage wurde bei 90.000 km eingebaut und jetzt hat der Ofen satte 293.000 km auf der Uhr. Die Servicearbeiten an der Anlage und auch die ganz normalen Kundendienste wurden bis zum km-Stand 280.000 gemacht. Vor 8000 km wurde die komplette Zündanlage erneuert. Luftfilter, Öl usw. auch. Der Servicestand ist also trotz der Laufleistung immer noch sehr gut.

Die letzte Gasanlagenwartung ist auch noch keine 10.000 km her.

Der Motor soll schon noch ein bisschen halten. Bis Dezember kommen schon noch um die 45.000 km dazu. Aber Ersatzmotoren gibts ja teilweise schon im Tausch gegen nen Kasten Bier

Laut Anschlussplan wird am Signalkabel der Lambdasonde nur ein zusätzlicher Draht mit angebracht, der dann ins STG führt. Also parallele Anschlussart. So ist das auch bei mir im Motorraum gelöst. Die Lambdasonde kann also nix anderes tun, als die tatsächlichen Werte im Abgas zu übermitteln. Es wird kein "falsches" Lambdasignal emuliert.

Ich habe kein Wissen darüber, wie lange der Motor mit der Gasanlage schon zu mager läuft. Ich ging auch immer in der Annahme, dass alles OK ist, bis ich eben heute früh mal den FS ausgelesen und die Messwertblöcke durchgesehen habe. Man kann beim Beobachten der Messwertblöcke sehen, dass der Lambdawert im Benzinbetrieb um 1.000 herum pendelt. Schaltet man dann auf Gas um, erhöht sich der Wert innerhalb von 3 - 4 Sekunden auf 1.495 und verharrt dort, um dann nach etwa 15 Sekunden auf festgenagelte Lambda 1.000 abzufallen. Dort bleibt er dann. Kein 0.999 oder 1.001. Immer 1.000

Eigentlich ein klassisches Beispiel dafür, dass die Regelgrenze/-dauer für die Anfettung überschritten wurde, der Fehler im Fehlerspeicher gesetzt wurde und dann der Notlauf mit Lambda 1.000 gegriffen hat.

 

Die Füllmenge vom Getriebe ist 1,7 Liter. Laut Anleitung. Es ist kein 085er, sondern ein 02K (GKB: CHV), Also eigentlich schon das "große" Getriebe der 827er Blöcke, nur mit einer anderen Glocke. Das Getriebe wurde auch vor 8000 km mit Castrol Syntrans Transaxle 75W 90 befüllt. 2 Liter hatte ich. Pünktlich nach der Hälfte der 4. Flasche kam es zur Kontrollöffnung herausgelaufen. Den Rest dann durch die Öffnung des herausgeschraubten Rückwärtsgangschalters. Das Schaltgestänge wurde noch letzte Woche von mir überholt und Schaltwegverkürzung eingebaut

Der Motorlauf ist 1A und auch dem ganzen Auto fehlt eigentlich nix. Getriebegeräusche gibts natürlich auch keine. Technisch, ausgeklammert die Gasanlage, ist der Golf sehr gut gepflegt.

Unterschiedliches Gas fahre ich eigentlich nicht. Ich tanke immer an der selben (Esso) und die liefern die normalen Winter- und Sommermischungen 60/40 oder 40/60.

 

Stimmt. Verwechsle ich immer.

Die Nietenprobleme am 02K kenne ich auch. Auch die Reparaturlösung mit Ausbohren der alten und dem Einsetzen größerer Nieten. Meine Schwester hatte mal einen G4 1.4, bei dem das bei km-Stand 60.000 gemacht wurde.

 

Noch eine Frage: Kann es einen technischen Grund haben, dass zu wenig Gas an der Drosselklappe ankommt? Evtl zu wenig Verdampferleistung durch einen verstopften Filter oder eine alte Membrane. Vielleicht stimmt die Einstellung am STG ja noch, aber evtl. wird diese durch ein defektes oder nicht mehr so leistungsfähiges Bauteil verfälscht bzw. nicht mehr erreicht?

Eine Einstellung der Gasanlage möchte ich nur vornehmen, wenn ich weiß, dass diese technisch/mechanisch in Ordnung ist. Es bringt ja nix, etwas neu einzustellen, wenn die Peripherie nicht passt.