"Kaufberatung" Auto + Autogassystem

"Kaufberatung" Auto + Autogassystem

Es wird immer stark unterschiedliche Aussagen geben. Damit muss man leben, und jeder Kunde oder Umrüster muss für sich entscheiden was er macht.
Wenn ich wieder Borel als Beispiel nehme, dann sind z.B. die Ford Motoren 1.6 und 2.0 im Focus Gasfest.
In Deutschland ist mitlerweile bei fast jedem Umrüster bekannt, dass dies nicht der Fall ist.
Sogar mit der Super-Vialle LPi sind Schäden beim 1.6er oder 2.0er bei ca. 100.000km bekannt.

Wenn ich mir den Aufwand betrachte in dem ich damals diese Listen aufgestellt hatte, muss ich sagen.. nie wieder
Natürlich ist es schwer nachzuvollziehen, warum z.B. gerade bei den vielzähligen 1.8T Varianten hier Unterschiede gemacht wurden.
Es wäre mir auch lieber gewesen, wenn nur ein Feld mit 1.8T notwendig gewesen wäre.

Erklären Sie doch mal dem Kunden bei Motorcode XYZ, dass bis zur Seriennummer 123456 minderwertige Ventilsitze und Führungen verbaut wurden und ab Seriennummer 123457 dieser Motor für LPG, dank besserer Materialqualität der Sitzringe und Führungen ohne Probleme geeignet ist. Die Ersatzteilnummer hat sich laut Katalog aber nie geändert ! Daher ist eine Ersatzteilnummer kein Garant für identische Teile, im Sinne der Materialqualität !
Viele wissen gar nicht dass der Motor den sie in Ihren Fahrzeugen haben, überhaupt fortlaufende Serinnummern besitzen
Wenn ich hier auch noch meine Listen um Seriennumern erweitern müsste, dann sprengt dies einfach meine Zeit.

Die Prins-Liste ist z.B. gut gepflegt und daher absolut brauchbar. ich kann jetzt z.B. nur nichts damit anfangen wenn hier steht "Probleme Ventilsitze und Ventile" unter 100.000km.
Was ist mit Schäden die erst z.B. bei 150.000km oder mehr eintreten ?
Für den Otto-Normalfahrer kein Problem, da kommt der Schaden in 10 Jahren. In 10 Jahren tauchen dann die ersten Ausrufezeichen in den Listen auf, dann sind aber schon zig Motoren umgerüstet !
Die ersten 2-3 Otto-Normalbesitzer werden in den ersten 10 jahren bestimmt nur gutes berichten. Der vierte Besitzer hat dann aber evtl. schon nach kurzer Zeit den Schaden. Evtl. ist auch das Auto vorher Schrott
Wenn man aber Vielfahrer in der Kundschaft hat, die jährlich 90-100.000km fahren, ist der Schaden innerhalb 2 Jahren da.
Vielfahrer haben auch den Nachteil, dass diese viel LPG-Anteil haben(wenig Kaltstarts) und daher viel weniger Benzin mit den darin enthaltenen Additiven verwenden. Die Motoren werden auch in der Regel mehr gefordert(Autobahn).
Ein und der selbe gefährdete Motor hält bei Normalfahrern in der Regel länger als bei einem Vielfahrer.
Wenn ein Zylinderkopfschaden bekannt ist und dieser eindeutig mangels Additiven eingetreten ist, dann findet man eben diesen Motor auf unserer Liste.
Grob gesagt, eine zu Mager(falsch) eingestellte Gasanlage z.B., killt in der Regel die Auslassventile.
Wenn Einlassventile betroffen sind, liegt es an der Führung, Ventil oder Ventilsitz, die zu 90% auf das fehlende Additiv im LPG-Betrieb zurückzuführen sind.

Ich nenne zu Ihrer Frage "Motor bei verschiedenen Herstellern" nochmals ein Beispiel.

Der 2.5T im Ford galt lange Zeit als absolut gastauglich, da Vovo-Motor,Turbo=gehärtete Ventile, Natriumgekühlt = Unkaputtbar mit LPG
Wir hatten von Anfang an gesagt, nein Der und auch der Volvo ist nicht Gasfest.
Heute sind diese Motoren in vielen Listen als gefährdet gekennzeichnet und Schäden bekannt.

Es liegt ja auch nicht nur am Ventil alleine. Es sind immer noch Ventilführungen und Ventilsitze ein Problem.
Wenn wir z.B. einen Zylinderkopf Gasfest machen, wird grundsätzlich ALLES ausgewechselt/angepasst, Ventile, Ventilsitze und Ventilführungen !
Diese Variante hat uns bei einem Chevrolet Tahoe aktuell über 560.000km, davon 460.000km mit LPG beschert, ohne Probleme.
Der Tahoe wird, dank Pferdetransporte, immer richtig belastet.
Vor der Zylinderkopfrevision waren schon Verschleißspuren an den Ventilen und Ventilsitzen erkennbar.

 

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Danke für die ausführliche Erklärung! Aber das hört sich für mich so an, als wenn man grundsätzlich jeden Motor aditivieren müsste.

 

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Im Prinzip haben Sie bei neuen Motoren Recht. Denn hier gibt es absolut keine Erfahrungswerte.
Wenn also morgen z.B. Audi einen neuen Motor vorstellt, muss man diesen sicherheitshalber Additivieren, da es keine Erfahrungswerte gibt.
Grundsatzaussagen wie z.B. "Hersteller XY ist Gasfest", sind nicht mehr haltbar.
Wann ist es denn bekannt, dass ein Motor nicht gasfest ist ?
RRRRRRichtig, wenns für die Besitzer der Fahrzeuge zu spät ist

Wenn man jetzt noch dem Kunde erzählt, das bei neueren Motoren und bestimmten Herstellern(daruner auch eine Premiumarke), der Ventilsitz mit Absicht "weicher" gewählt wird, ist die Verwirrung perfekt