FlexFuel Amis

Hallo Nardo,

keine Ahnung, ob man das automatisch so folgern kann. Ethanol verbrennt ja vor allem bei möglichem Magerlauf wesentlich kälter als Benzin, weshalb es dadurch auch selbst im ungünstigen Fall zu keinen Motorschäden kommt. Das ist bei Gas spätestens bei Magerlauf komplett anders.

Grüße Dirk

 

Moin 540V8,

ich glaube langsam, wir beide reden echt jedes mal aneinander vorbei. ;-)

Mein Argument war, daß Ethanolbetrieb keine geänderten Ventilsitze braucht, da dabei keine ungewöhnlich hohen Temperaturen entstehen, im Gegensatz zum Gasbetrieb. Wieso sollten also die Hersteller in ihre Flexfueler gasfeste Zylinderköpfe verbauen? Macht doch keinen Sinn. Zumindest würde ich da nicht grundsätzlich von ausgehen.

Grüße Dirk

 

540V8,

es bezweifelt doch gar keiner, daß manche Hersteller ihren Flexfuelern haltbarere Zylinderköpfe spendieren. Aber das zu verallgemeinern ist doch die Mutmaßerei! Deshalb habe ich gewagt zu schreiben, daß ich keinen Grund dafür sehe, warum die Hersteller grundsätzlich Fahrzeuge, die für Ethanol gedacht sind, so ausrüsten sollten. Wenn Du also meinst, daß sie es doch tun, bist Du es, der die Beweise dafür bringen sollte bevor er Leute in vermeintlicher Sicherheit wiegt.

 

Du scheinst da irgendwie andere Erkenntnisse zu haben als ich. Dabei lesen wir das gleiche Forum. Was habe ich verpaßt? Hast Du Links?

 

Ich würde das Thema gerne nochmal "reanimieren", denn mal abgesehen von der "Temperatur"-Diskussion würde mich das "Flex-Fuel"-Verhalten ansich in Kombination mit Gas interessieren.
Mein 4,7er Flex Fuel Dodge RAM fährt was den normalen Betrieb angeht mit E85 und dies war auch im Tank als die Landi Renzo Anlage eingestellt wurde.
Nun mußte ich 2012 zweimal Super tanken und das Anspringverhalten war seeeeeehr bescheiden (Was ja eigentlich dem E85 im Winter zugesprochen wird).
Nach einiger Recherche war ich der Meinung das ein Kombi-Betrieb mit Gas & E85 kein Problem ist, aber wenn ich zu dem Gas auch noch fröhlich Super mixe, es mit dem Kennfeld nicht mehr hinhaut. Als eventueller Lösungsansatz habe ich gelesen, dass man den Wagen ca. 5 Kilometer vor dem abstellen manuell auf Benzin stellen soll damit sich der Short Fuel Trim auf das Benzin einstellt. (Alternativ ist ein Batterie-Abklemmen nach Spritsorten Wechsel anzuraten).
Ich kann halt nur bestätigen dass der Wagen auf E85 und Gas optimal läuft, aber wenn ich anstatt E85 normales Super tanke es zu Startschwierigkeiten kommt. Tanke ich wieder E85 startet der Wagen wieder sauber.

 

Is ja auch normal das der mit e85 besser anspringt...da wird das MSG wohl für e85 Optimiert sein....und e85 verbrennt etwas anders als Super, deswegen hast die Startproblematik. Mit Super luppt der im Prinzip viel zu FETT

 

Hallo Dettweiler,

das ist völlig normal und nur logisch. Es war nichts anderes zu erwarten. Ist bei meinem Jeep übrigens ähnlich.

Deine Gasanlage wurde unter E85 abgestimmt, also passen die Fueltrimwerte auch nur für diese beiden Spritarten perfekt. Das heißt reibungsloses Umschalten und perfekter Kaltstart.

Tankst Du nun Super, ist das Gemisch beim Kaltstart viel zu fett und er läuft bescheiden bis die Lambdasonde warm ist und aktuelle Meßwerte liefert. Dann kriegt er sich wieder ein. Blöd nur, daß er dann kurz danach warm genug ist für den Gasbetrieb und während diesem wieder Werte lernt, die für den nächsten Super-Kaltstart wieder zu fett sind. usw. usw.

Das funktioniert also nicht perfekt. Du kannst eigentlich immer nur zwischen E85 und Gas wechseln, wenn die Anlage so abgestimmt wurde. Oder Du tankst und fährst ne Weile mit Super und läßt die Gasanlage dann nochmal abstimmen. Aber Vorsicht, dann hast Du den Fall, daß er beim E85-Kaltstart ZU MAGER läuft, und das ist dann nicht nur störend sondern kann direkt den Motor beschädigen. Die aktuelle Variante ist also im Zweifel die Bessere.

An Deiner Stelle würde ich die Gasanlage nochmal einstellen lassen und zuvor längere Zeit eine E50 Mischung fahren. Diese dann auch beim Einstellen im Tank. Das paßt dann zwar weder für Super noch für E85 optimal, aber eben für beide gut genug. So hast Du die gewünschte Flexibilität. Damit sollte der Käs gegessen sein und der Kaltstart akzeptabel.

Bei mir im Jeep habe ich es ganz ähnlich gemacht. Das ist ja ab Werk kein Flexfueler, aber ich habe größere Düsen verbaut, die knapp 20% mehr einspritzen. Vorher die Gasanlage auf Super mit den alten Düsen abgestimmt. Mit den neuen Düsen ist jetzt genau wie gewünscht eingetreten, daß die Motorsteuerung nicht mehr bei +/- 0% liegt im Superbetrieb und bei +30% im Ethanolbetrieb, sondern unter Benzin bei -15% und bei E85 pur bei +15%. So in der Art. Diese übersichtlichen 15% merkt man beim Kaltstart kaum, so daß ich beides im Wechsel mit LPG und eben auch beides pur fahren kann, obwohl kein Flexfuel-Fahrzeug.

Grüße Dirk

 

Vielen Dank für eure ausführlichen Antworten.
Unterm Strick könnte man was sagen, dass man einen Flexfueler nicht auf Gas umrüsten braucht/sollte, wenn man die Möglichkeit des gemischten tankens weiter erhalten möchte.
Ich selber weiß nun um das Problem und fahre ja selbst nur E85, aber manchmal gibt es halt keins.

 

Nö, so würde ich das nicht sagen. Das eigentliche Fazit müsste vielmehr lauten:

Wenn Ihr Eure Flexfueler auf Gas umrüsten lasst, schaut bitte, daß Ihr zu dem Zeitpunkt ne mittlere Ethanol-Mischung im Tank habt.

Man muß es ja nicht negativer machen, als es ist. ;-)

 

Gebe ich Dir recht! Touché!

 

Ok, war auch nicht irgendwie bös gemeint. Fand das Fazit nur einfach falsch.

Laß doch Deinen einfach auch nochmal neu einstellen. Ist doch ne Kleinigkeit.

Grüße Dirk