BMW320iA-E46-M54-Motor geht aus beim Ausrollen

Und weiter gehts...

Ich hatte heute das Auto ganztägig beim Umrüster, um Inliner setzen und die Anlage damit einstellen zu lassen. Die Voltran-Injektoren sollte er erstmal drinlassen. Am späten Nachmittag rief er mich an, daß er die Inliner eingebaut hat und ihn die Testfahrt dennoch nicht zufriedenstellt. Die LL-Drehzahl würde beim Rollen immernoch schwanken und er würde gerne andere Zündkerzen einbauen, diese einpoligen Iridiumdinger von NGK. Er hatte sich dafür die Bestätigung einholen wollen, weil er weiß, daß ich weitere Experimente am Motor ablehne.

Er hat die Inliner nicht mit dem Endoskop, sondern per Gefühl eingeschoben. Er schob die Schläuche bis zum Anschlag und zog diese ca. 2cm zurück. Bis zum Anschlag waren es 12cm, die Inliner sind nun also 10cm lang. Da die Einschraubungen raus mußten und die Klemmverschraubungen für die Schläuche an dem Einbauort nicht zu montieren waren (zu eng), hat er die Schläuche eingeklebt. Er meinte, daß ihm das optisch nicht gefalle, aber da ich keine weiteren Bohrungen in der Ansaugbrücke haben wollte, ging es mit den vorhandenen Bohrungen nur mit Kleber. Habe mir das angeguckt und glaube, damit leben zu können.

So, nun sind Inliner drin, aber das Problem noch da. Ich habe heute abend selbst eine Testfahrt gemacht, das LL-Verhalten ist aber anders. Die Drehzahl pendelt nicht mehr so stark und im Gegensatz zu früher recht eng um die 1000/min, das ist die erhöhte LL-Drehzahl, die der Motor im Benzinbetrieb beim Rollen einstellt. Aber sie pendelt, was im Benzinbetrieb nicht ist. 2mal knickte dabei die Drehzahl aber plötzlich während diesem besagten geringen Pendeln um die 1000/min unter 500/min ein und der Motor war fast aus... kleiner Ruck und er lief weiter und pendelte weiter im kleinen Bereich um die 1000. Früher war er dann immer aus. Ich habe morgen eine längere Fahrt, nehme extra die Landstraße, damit er häufig ausrollen muß und werde dann mehr zum Fahrverhalten sagen können.

Thema Zündkerzen:
Was hat es mit den 20Euro teuren NKG-Iridium-Dingern auf sich? Habe davon zwar schon gelesen, aber in Bezug auf BMW habe ich im Internet noch keinen verwertbaren Beitrag gefunden. Es hieß irgendwo, "Ein Umrüster, der auf diese Kerzen zurückgreift, hat seine Gasanlage nicht verstanden und will von seinen Problemen ablenken." oder so ähnlich. Ein Notnagel also?

Abschlußfrage:
Woran könnte es liegen, daß trotz Inline-Eingasung die LL-Drehzahl beim Rollen schwankt? Ich muß dazu noch sagen, daß es im Stand in Fahrstufe "N" nach wie vor Aussetzer gibt, die ein Ruckeln erzeugen, wie zuvor ohne Inliner. Er geht dabei aber nicht aus und das hat er ohne Inliner im Stand auch nicht getan. Wie ohne Inliner auch jetzt mit Inlinern: Schalte ich Licht und Klima ein, ist das LL-Verhalten wesentlich besser, aber noch nicht ganz Pudding. Lege ich die Fahrstufe ein, läuft er völlig rund. Diese Aussetzer in "N" führt mein Umrüster auf Zündfehler zurück und will deshalb gern die Kerzen wechseln, testweise. Ich denke dagegen, daß unter dieser Last "D" die Drosselklappe aufgeht und die Verhältnisse ganz andere sind, als im "reinen" LL unter "N". Ich glaube nicht an den Zündkerzenkram und will diesbezüglich nicht weiter rumschrauben lassen.

Ich bitte um Eure Ratschläge und bedanke mich für die bisherige Hilfe.
Gruß Jens

 

Ich habe wiedergegeben, was er mir beschrieben hat. Wo die Schläuche angestoßen sind? Da die Länge bei allen gleich war, sind die wohl alle etwa an der gleichen Stelle hängen geblieben. Der Einlaß ist ja ziemlich dicht am Zylinderkopf, 10cm bis zum Einlaßventil scheinen mir plausibel.
Wie tief geht es denn von da aus noch rein?
Wie lang stehen die Röhrchen bei abgebauter Brücke beim M54 denn über?

Vielen Dank und Grüße
Jens

 

Hallo zusammen,
nachdem sich meine Fehlerbehebung seit 9 Monaten im Kreis dreht, habe ich mich nun dazu entschlossen, vom Vertrag zurückzutreten. Ich habe die Anlage bei anderen Umrüstern begutachten lassen und das Resultat war einstimmig negativ, was ich mir schriftlich habe bestätigen lassen. Der Rechtslage wegen habe ich bereits Rücksprache gehalten. Nach inzwischen 9 erfolglosen Nachbesserungsversuchen sollte das Kapitel jetzt beendet werden.

Ein Rückbau der Anlage bei Kaufpreiserstattung kommt den Umrüster sehr teuer (auch hat er ja dann wieder die Garantie für den Rückbau zu übernehmen) und nutzt mir nicht unbedingt, da ich ja weiterhin an einer Gasanlage interessiert bin. Außerdem möchte ich den jetzigen Umrüster nicht mehr am Auto werkeln lassen. So bin ich eher für einen wohl beiderseitig nützlichen Kompromiß:

Einer der begutachtenden Umrüster ist u.a. auch Erstausrüster von Gasanlagen für Neuwagen von BMW, VW und Skoda. (An diese Marken kann ich mich bei der Aufzählung noch erinnern.) Ich habe tolle Beispiele gesehen. Diesen habe ich beauftragt, die Gasanlage zu korrigieren. Es wird der Voltrankram ausgebaut und eine reine Prins VSI eingebaut, mit der dieser Umrüstbetrieb bei 1600 Umrüstungen beste Erfahrungen hat. Der Tank bleibt drin, der Rest wird ausgebaut und dem ersten Umrüster zurückgegeben. Das Zeug kann und wird dieser dann sicher wieder bei anderen Kunden verbauen. ;-)
Die Keihin-Rails werden getrennt und die einzelnen Gasdüsen kommen zwischen die Ansaugrohre der Brücke und die Verkleidung dann wieder oben drauf. Dafür hat er sich Distanzstücke fertigen lassen, da die Abdeckung etwas höher kommen muß. Der Rest kommt komplett ins leere Batteriefach, so wie ich es einst gewünscht hatte. Von der Gasanlage ist dann so gut wie nix mehr zu sehen. Wenn man von der BMW-Niederlassung einen Neuwagen zur Umrüstung bekommt, muß das hinterher wohl auch so aussehen.

Der erste Umrüster hat die Kosten für diese Korrekturen zu übernehmen, hat dann aber auch den Vorteil, keinen Komplettausbau durchführen und keine Garantieleistungen mehr erbringen zu müssen. Nach der neuen Umrüstung trägt der neue Umrüster die Gewährleistungspflicht. Der Preis für die korrigierende Umrüstung liegt wesentlich unter den 2.700 Euro, die ich einst für den jetzigen Pfusch bezahlt habe.

Ich werde morgen den Voltran-Umrüster aufsuchen, um ihm mein Vorhaben zu erklären und über die Kostenübernahme zu verhandeln. Ein Anwaltschreiben habe ich abgelehnt, ich möchte das erstmal persönlich versuchen zu regeln. Schließlich war der Umrüster ja kooperativ, aber eben zu geizig, die erforderliche Technik zu verbauen und offenbar nicht fähig oder bereit, sich auf dem Thema weiterzubilden.

Viele Grüße
Jens

 

@VIPP-GASer, vielen Dank für den Tipp, ich werde diesbezüglich beim neuen Umrüster mal nachfragen. Wahrscheinlich habe ich das aber nur falsch verstanden, denn daß er die 3er Rails auseinander nimmt, hat er nicht explizit gesagt, sondern war eher mein eigener Schluß. Na dann bin ich mal gespannt, wie er die Rails unter die Abdeckung bekommt.

Vielen Dank und Grüße
Jens

 

Und weiter geht´s ...

Ich habe die Anlage von anderen Umrüstern inspizieren lassen, mit einstimmigem Ergebnis. Mal abgesehen von der Einbauqualität und der gesamten Abwicklung, vom Preis ganz zu schweigen, können die eingebauten Komponenten zusammen nicht funktionieren. Zumindest am diesem Motor nicht. Die 9 Nachbesserungen an dem Voltran-Derivat sind alle sinnlos gewesen und das hätte der Umrüster wissen müssen. Er konnte nur auf eine halbwegige Funktion und einen resignierten Gasfahrer hoffen.

Ich habe die Anlage dann bei einem BMW-gewohnten Umrüster in Hannover auf eine reine Prins VSI korrigieren bzw. umbauen lassen. Dieser Umrüster hat bei mir während meiner tiefgründigen Nachfragen keinerlei Zweifel aufkommen lassen, daß er nicht wisse, wovon er spricht. Das Auto läuft jetzt auch auf Gas traumhaft. Kein Drehzahlpendeln beim Ausrollen, kein Rucken irgendwann... fährt wie Milch und Honig... toll.

Die Kosten für Ausbau der alten Komponenten und Neueinbau der Prins, inkl. Austausch der verbohrten Ansaugbrücke, liegen bei 2.735 Euro, die ich erstmal vorgestreckt habe. Diese habe ich jetzt dem 1.Umrüster in Rechnung gestellt und warte auf Reaktion oder besser Eingang der ausgelegten Zahlung. Wenn die Rückzahlung meiner Auslagen erfolgt ist, übergebe ich ihm die ausgebauten Teile. Laut meinem Anwalt sei er gut beraten, darauf einzugehen... es würde ansonsten für ihn viel teurer werden.

Anbei noch ein paar Fotos. Über den Ausgang der Rückzahlung berichte ich ...

Viele Grüße
jenric

 

Mal so nebenbei ...
Mein neuer Umrüster hat die Rails nicht zerlegt, er hat die Dinger komplett unter die Abdeckung bekommen. Wenn man die aber auseinander nehmen dürfte, ergäben sich bestimmt optisch, wie technisch, qualitativ tolle Ergebnisse bei der Umrüstung. Das Abtauchen zwischen den Ansaugrohren der Brücke ermöglichte kürzeste Einspritzwege und auch ein optisches Verschwinden der Rails.

Mein neuer Einbau sieht für mich recht professionell aus, als hätte es der Autohersteller gemacht. Wären da nicht die sichtbaren Teflonschläuche. V8Gaser hat laut einem Foto die Schnüre noch unter der Abdeckung in die Brücke geführt, finde ich toll. Meinem Neuen waren da wohl die Biegeradien zu eng, vermute ich, da man die Rails ja nicht zu schräg nach unten hängen soll/darf. Er hat mit diesem Einbau jedenfalls beste Erfahrungen, auch wenn ich zunächst Zweifel bezüglich der Injektor-Schlauchlängen hatte. Zu Unrecht, wie sich zeigt, das Auto läuft einfach toll.

Im Regressfall hat sich was getan, aber darüber berichte ich, wenn es durch ist.

Frohe Fahrt auf Gas
Jens

 

Hallo Joe,
was meinst Du mit "Drehzahlmogelmodul"? Was bringt das für einen Vorteil und vor allem für wen?

Danke und Gruß
Jens